bertl mütter: schubert:winterreise:mütter | 8. februar 2009

Es ist eine besondere Freude, hier einen integralen Ausschnitt aus dem Konzert präsentieren zu können, das Bertl Mütter in der Alten Kirche Romanshorn gespielt hat.

17 IMDORFE S:W:M

Etwas langsam. Sempre trrrrr, rauh! (Der Dämpfer als Maulkorb für die bellenden Hunde, sicher ist sicher - knurren werden sie erst bei Nr. 24.)

18 DERSTUERMISCHEMORGEN S:W:M 

Ziemlich geschwind, doch kräftig. Durchaus fröstelnd, Händereiben zum Wärmen am Feuer. Gesang immer undeutlich, rau und ungenau.

19 TAEUSCHUNG S:W:M

Etwas geschwind. Sempre falsetto, geschlechtslos, künstliches Dauerlächeln. Im Mollteil in Hand singen, bei der Modulation zurück aus der Hand. Letzter Ton gebrochen multiphon (wie später die ganze Nr. 23).

20 WEGWEISER S:W:M

Mäßig. Durteil zurücklehnend, wie eine Marschkapelle beim Kondukt, breit. Beim multiphonen Schlußteil Text durchs Instrument andeuten.

21 WIRTSHAUS S:W:M

Sehr langsam. Bin matt. Das ist ein Choral am offenen Grab.

22 MUT S:W:M

Ziemlich geschwind, kräftig. So schnell & wild wie möglich, durchaus schlampigst. Noch wilder, hetzen! Wenn der letzte Ton auf der Knatterposaune sauber gespielt werden konnte, wurde zuvor zu wenig gerotzt!

23 NEBENSONNEN S:W:M

Nicht zu langsam. Lamentoso. Poco rubato. Gebrochene Kopfstimme. Der Text kann durchaus unverständlich (quasi nach Innen gesagt) sein. Die textlosen Phrasen sollen dargebracht werden, als wolle man das Klavier (sich selbst oder dem Publikum) imaginieren. Intonationsschwankungen („Sinken") sind erlaubt bzw. erwünscht.

24 LEIERMANN S:W:M

Etwas langsam. Text durchs Instrument singen, immer regelmäßig, Klavierphrasen beiläufig. Am Schluß ausatmen, ins weiße Rauschen.

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